Das ist das wichtigste Ergebnis des niederländischen „übernahme-Barometers”, der regelmässigen Untersuchung der M&A-Plattformen „Brookz” und „Dealsuite” zu Daten und Trends im niederländischen M&A-Markt. Die Umfrage wurde unter 272 niederländischen M&A-Beratungsfirmen durchgeführt, die sich auf Unternehmen mit einem Umsatz von 0,5 bis 30 Millionen Euro konzentrieren.
Niederländische Unternehmen relativ günstig
In den letzten Monaten wurde das übernahmebarometer erstmals in der gleichen Form in der DACH-Region, in Frankreich sowie dem Vereinigten Königreich und Irland durchgeführt. Dadurch ist ein Vergleich der in den Niederlanden erzielten durchschnittlichen Verkaufspreise mit den in den umringenden Ländern möglich.
Auffällig ist, dass in allen Sektoren die für vergleichbare Unternehmen gezahlten durchschnittlichen Verkaufspreise höher sind als in den Niederlanden. In der DACH-Region liegt der durchschnittlich gezahlte Preis um 20 % höher, im Vereinigten Königreich und Irland um 12 % und in Frankreich um 11 % höher. Der grösste Unterschied bei den durchschnittlich gezahlten EBITDA-Multiplikatoren war im Sektor Gesundheitswesen & Pharma zu verzeichnen. In diesem Sektor beträgt der Unterschied im Verkaufspreis zwischen den Niederlanden und dem Vereinigten Königreich und Irland nicht weniger als 35 %.
Ausländische Interessenten
Laut Floyd Plettenberg, Partner bei Brookz und Dealsuite, sind diese Preisunterschiede zum Teil der Grund dafür, dass immer mehr ausländische Investoren und strategische Parteien auf den niederländischen Markt drängen. „Aus der Sicht ausländischer Käufer sind niederländische Unternehmen relativ günstig. Das macht niederländische Unternehmen für sie besonders attraktiv. Aber das ist auch für niederländische Verkäufer interessant. Denn es bedeutet, dass diese ausländischen Käufer bei Verhandlungen auch mehr Spielraum haben für Angebote, die über den regulären niederländischen Richtpreis liegen. Für niederländische Verkäufer ist es daher ratsam, auch für Interesse aus dem Ausland offen zu sein.”
Abflachung M&A-Markt
Nach einem starken Anstieg der Anzahl der Kauftransaktionen (36 %) und der Verkaufstransaktionen (21 %) in den ersten sechs Monaten des Jahres 2021 hat sich das Wachstum in der zweiten Hälfte des Jahres 2021 abgeflacht. Die Anzahl der Verkaufstransaktionen stieg in H2-2021 um 4% und die Anzahl der Kauftransaktionen um 2%.
Auf Sektorebene war ein besonders starker Anstieg der Anzahl der Transaktionen im Sektor Gesundheitswesen & Pharma zu verzeichnen (5 %), während die Anzahl der Transaktionen im Sektor Gastronomie, Tourismus & Freizeit noch immer um die Hälfte unter dem Vor-Covid-Niveau lag.
über alle Sektoren hinweg fiel auf, dass der Anteil der Verkaufstransaktionen grosser KMU (Transaktionswert > 5 Mio.) auf Kosten kleinerer KMU (Transaktionswert > 2,5 Mio.) stark anstieg (+10 %). Der Anteil der Transaktionen der letztgenannten Gruppe ist in H2-2021 im Vergleich zu H1-2021 um 8% gesunken.
Erholung Verkaufspreise in den Branchen Gastronomie und Einzelhandel
Im Durchschnitt wurde in der zweiten Jahreshälfte 2021 das 4,85-fache des Bruttogewinns für einen KMU gezahlt, was dem Preis der ersten Jahreshälfte 2021 entspricht. In den meisten Sektoren blieben die gezahlten EBITDA-Multiplikatoren praktisch stabil, mit Ausnahme der Sektoren Einzelhandel und Gastronomie, Tourismus & Freizeit. In diesen beiden Sektoren erholten sich die Verkaufspreise zum ersten Mal nach zwei Jahren des Rückgangs. Der EBITDA-Multiplikator im Sektor Gastronomie, Tourismus & Freizeit stieg von 3,2 auf 3,4 (+6,3 %) und der EBITDA-Multiplikator im Sektor Einzelhandel von 2,95 auf 3,1 (+5,1 %).
Ausblick
Die Aussichten für den M&A-Markt in der ersten Hälfte des Jahres 2022 sind sehr positiv. Eine Mehrheit aller Beratungsfirmen (39 %) glaubt, dass der M&A-Markt in den nächsten 6 Monaten weiter anziehen oder zumindest stabil bleiben wird (58 %). Nur 3 % aller Befragten glauben, dass sich der Markt in den nächsten 6 Monaten verschlechtern wird. Die Berater benoten den Markt für die kommenden 6 Monate mit einer 8,0, wobei die Bewertung für die vorangegangene Jahreshälfte noch bei 7,8 lag.
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